Seleukos IV.

Münze Seleukos’ IV.

Seleukos IV. Philopator (altgriechisch Σέλευκος Φιλοπάτωρ Séleukos Philopátōr; † 175 v. Chr.) war ein König des Seleukidenreichs, das unter seiner Herrschaft aus Syrien, Kilikien, Palästina, Mesopotamien, Babylonien und dem westlichen Teil des Iran (Medien und Persien) bestand. Er war ein Sohn des Antiochos III. und der Laodike von Pontos.

Er amtierte seit 196 v. Chr. als Statthalter seines Vaters in Thrakien, wofür das alte Lysimacheia wiederaufgebaut wurde, und kämpfte 189 v. Chr. in der Schlacht bei Magnesia gegen die Römer mit. Nach der dort zugefügten Niederlage waren die Seleukiden gezwungen, Thrakien und Kleinasien aufzugeben. Unmittelbar darauf wurde Seleukos zum Mitregenten seines Vaters im Gesamtreich und übernahm 187 v. Chr. die Alleinherrschaft, nachdem der Vater ermordet wurde.

Der politische Handlungsspielraum Seleukos’ IV. war durch die zerrütteten finanziellen Verhältnisse stark eingeschränkt, die zum Teil durch die im Frieden von Apameia festgelegten schweren Kriegsentschädigungen an Rom hervorgerufen wurden. Um diese zu begleichen, hatte er unter anderem den Raub des Tempelschatzes von Jerusalem durch seinen Minister Heliodoros angeordnet. Auch musste er 178 v. Chr. seinen Sohn Demetrios als Geisel nach Rom entsenden. Seleukos unternahm eine Bündnispolitik mit den Ptolemäern in Ägypten und den Antigoniden in Makedonien, wodurch er aber in einen Konflikt mit den Attaliden in Pergamon geriet. Diese bauten seinen Bruder Antiochos IV. zum Gegenprätendenten auf, doch bevor es zur direkten Konfrontation kam, wurde Seleukos von seinem Minister Heliodoros ermordet.


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